Baustellen: Absturzunfälle und Präventionsarbeit

Jährlich werden über 100.000 Baustellenunfälle gemeldet. Das berichtet die „Leipziger Volkszeitung“. Im vergangenen Jahr kamen dabei laut Angaben der Berufsgenossenschaft 88 Bauarbeiter ums Leben. Eine der häufigsten Unfallursachen sind mangelhafte Baugerüste. In Sachsen und Thüringen möchte man dem nur entgegenwirken.

Um die Sicherheit der Bauarbeiter in Sachsen zu gewährleisten, hat die Landesdirektion beschlossen, die Baustellen in Leipzig und Chemnitz zu kontrollieren. Unter dem Motto „Gut gerüstet – aber sicher“ überprüfte sie verstärkt die Einhaltung der Sicherheits- und Schutzvorschriften. Das Ergebnis: Bei 62 Prozent der kontrollierten Gerüste deckten sie Mängel auf. „Die hohe Zahl der Arbeitsunfälle wegen mangelhafter Gerüste war auch im vergangenen Jahr das Hauptproblem auf Sachsens Baustellen“, so der Behördensprecher Holm Felber. Hauptgrund dafür sei vor allem die gestiegene Zahl der Aufträge.

45 von den in dem vorigen Jahr registrierten 78 Baustellenunfällen im Sachsen mit schweren Folgen sind Absturzunfälle. Diese wurden meist durch mangelhafte Gerüste oder fehlende Sicherungsmaßnahmen verursacht, berichtet die „Leipziger Volkszeitung“.

Arbeitsschutz-Kontrolleure auch in Thüringen im Einsatz

Auch in Thüringen sind Absturzunfälle keine Seltenheit. Das Landesamt für Verbraucherschutz registrierte im Jahr 2018 insgesamt 500 Arbeitsunfälle auf Baustellen. Der Sprecher des Thüringer Arbeitsministeriums Stefan Wogawa sagt, dass hierbei dreizehn der Unfallopfer schwer verletzt wurden. Die Unfallursache für zehn dieser Unglücke waren Abstürze. Als Präventionsmaßnahme kontrollierte man daher im letzten Jahr 950 Baustellen.

Berufsgenossenschaft ist zufrieden

Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft begrüßt die Maßnahmen zur Prävention von Absturzunfällen. Sie sagt, dass diese Kampagnen die Anzahl der Arbeitsunfälle reduzieren kann. „Insgesamt gesehen sind die Arbeitsunfälle auf Baustellen rückläufig, auch wenn sich dieser langfristige Trend in den letzten Jahren verlangsamt hat“, sagt die Sprecherin der Berufsgenossenschaft Birte Hagedorn. „Gründe dafür sehen wir im gewachsenen Sicherheitsbewusstsein der Unternehmen und einer guten Zusammenarbeit zwischen Innungen, Verbänden, Gewerkschaften und der Bauberufsgenossenschaft“, so Hagedorn.

 

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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