Alexa, hörst du mich ab?

Im April alarmierte eine Meldung die Datenschützer. Amazon-Mitarbeiter hörten Unterhaltungen von Kunden ab, die die Sprachassistentin „Alexa“ nutzten. Die Sprachaufnahmen wurden zudem abgetippt – alles, um angeblich die Spracherkennung und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Sprachassistenten haben sich in den letzten Monaten und Jahren in den Haushalten etabliert. Siri, Alexa oder Google Now sind bereits in unseren Alltag integriert. Nachrichten werden abgerufen, Käufe getätigt oder die beste Route für den Weg zum Restaurant gesucht. Die Datenschützer waren schon immer skeptisch und teilweise wirkten die Sorgen auch paranoid. Wie sehr dringen die Internetgiganten Google, Apple oder Amazon in die Privatsphäre ein?

Sorgen um Datenschutz sind begründet

Die größten Sorgen der Datenschützer erhielten nun ein Fundament. Amazon bestätigte, dass Mitarbeiter Gespräche mithörten und mitschrieben. Dies geschah an mehreren Standorten weltweit, unter anderem in Boston, Costa Rica, Indien und Rumänien, so das „Manager Magazin“. Amazon begründete das Vorgehen wie folgt: „Wir versehen nur eine extrem geringe Anzahl von Interaktionen einer zufälligen Gruppe von Kunden mit Anmerkungen, um die Nutzererfahrung zu verbessern.“

Datensammlung notwendig?

Das Ereignis wirft viele Fragen in Bezug auf Datensicherheit, Datenauswertung und Datennutzung auf. Um die Software zu verbessern, sollten Aufnahmen mit Alexa eigentlich nur dann angehört und ausgewertet werden, wenn die Nutzer das Wort „Alexa“ sagen und aktiv eine Unterhaltung mit der digitalen Assistentin beginnen. Alexa zeichnete aber oftmals auch private Gespräche auf, wenn sie nur glaubte, das Stichwort gehört zu haben. Dabei hörte sie sensible Daten wie Kontoinformationen, Namen oder persönliche Gespräche ab. Diese wurden in solchen Situationen dann auch von den Amazon-Mitarbeitern abgetippt und als „kritische Daten“ bezeichnet. Laut Aussagen der Mitarbeiter würden täglich hunderte von versehentlichen Aufnahmen ausgewertet, so das Manager Magazin.

Ob das Vorgehen bei Google oder Apple genauso gehandhabt wird, ist derzeit noch unbekannt. In jedem Fall sollte sich jeder Nutzer aber bewusst sein, dass der Schutz privater Daten bei Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Now nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden kann.

 

Quelle: https://www.manager-magazin.de

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